Falls man aus der Linux Welt kommt, ist man es gewohnt Fenster mit der ALT-Taste zu verschieben. Unter Windows ist dies leider nicht so einfach möglich. Wer hat denn schon Zeit die Maus mühselig auf dem oberen Fensterrahmen zu positionieren?
Für diese kleine, aber feine Arbeitserleichterung möchte ich euch das Programm AltDrag von Stefan Sundin ans Herz legen. Es macht genau das was der Name sagt, man kann es schnell über die Taskleiste steuern und es verbraucht so gut wie keine Ressourcen.
Ich bin Programmierer und suche, drei mal kannst du raten, ein Notebook zum programmieren. Klingt einfach? Ist es aber irgendwie nicht.
Erstmal etwas zur Vorgeschichte. Mein aktuelles Notebook ist ein 5 Jahre altes Sony Vaio Notebook, aufgepeppelt mit einer SSD, i5 Prozessor und Linux Mint als Haupsystem. Das Gehäuse ist, wie damals normal, aus Plastik und hat mittlerweile einige Blessuren. Die SSD habe ich im CD-Laufwerkschacht verbaut, da das CD Laufwerk eh vor einigen Jahren nicht mehr funktioniert hat (war von Anfang an eine wacklige Fehlkonstruktion, aber wer braucht denn heutzutage noch ein CD-Laufwerk?) Da ich das Notebook zu lange mit einem Netzteil mit zu wenig Ampere betrieben habe, hat der Akku vor ca. drei Monaten ebenfalls den Geist aufgegeben. Da Sony sich leider aus dem Notebook-Markt zurückgezogen hat, gibt es auch keine original Akkus mehr. Akkus von Drittanbietern müssen ständig aus- und eingebaut werden, sind also leider auch keine Lösung.
Phase 1: Das Leugnen
Ich redete mit ein das ich kein neues Notebook brauche. Es ist ja schließlich noch schnell genug. Ein neues Notebook ist teuer. Das ich mein Notebook immer nur an einer Steckdose betreiben kann und ich immer penibel darauf achten muss, das der Netzstecker nicht raus rutscht ist doch Garnicht so schlimm. Linux kann mit den ständigen Hard-Resets umgehen. Meine SSD rutscht zwar ständig raus, weil die Abdeckung aufgrund ein paar fehlender Millimeter nicht drauf passt, aber grub sagt mir ja rechtzeitig Bescheid und ich drücke die SSD einfach wieder fest.
Phase 2: Der Zorn
Meine Eltern kaufen sich ein neues Ultrabook mit mehr power als sie überhaupt brauchen? Freunde um mich herum kaufen sich neue Notebooks? In der Firma werden werden MacBooks für angeschafft? Und ich krepele immer noch mit meinem alten Klappergerät herum. Das ist doch alles ungerecht!
Phase 3: Akzeptanz
Es macht keinen Spaß mehr. Das Steckdose suchen vor dem Benutzen, das Bangen das, das OS nicht bootet weil die Festplatte das ständige wieder rein drücken irgendwann nicht mehr mitmacht.
Ich musste es mir eingestehen; Mein armes kleines Notebook hat langsam ausgedient… 🙁
Auf der Suche nach Erlösung
Ich machte mich also auf die Suche nach einem neuen Notebook. Kleiner Einschub: Als Windows 8 irgendwann 2012/2013 veröffentlicht wurde, wandte ich ich mich langsam von dem gesamten Ökosystem ab. Zuerst lief Ubuntu in einer VM unter Windows 7, dann Ubuntu im Dualboot, schließlich Linux als Haupsystem und Windows in der VM. Am Ende nur noch pure Linux. Zuerst war ich ein Fan von XFCE, dann lernte ich Mint mit Cinnamon lieben. Hachja Windows 8… Mit der Kacheloptik konnte ich nichts anfangen, der Desktop, das Startmenü, waren weg oder versteckt. Es fühlte sich alles falsch an. Für Entwickler was das System kein gutes Zuhause mehr.
Mit diesem Hintergrund schaue ich mir also die aktuelle Notebook-Landschaft an:
Der Markt hat sich mittlerweile auf die neuen Windows Versionen eingeschossen. Die Hersteller werben mit Touchscreens, Tablets mit Ansteck-Tastaturen. Ultrabooks die nur um die Ecke, mit schlechten Treibern oder gar nicht mit Linux laufen. Sucht man zum Beispiel bei notebooksbilliger.de (NB), in meine Preisklasse nach Geräten ohne vorinstallierten Betriebssystem oder Linux, hat man die Auswahl zwischen Ca. 5 Verschiedenen Geräten und deren Variationen.
Ich dachte eigentlich das ich keine hohen Ansprüche habe, mittelgroße SSD, min. einen I5, 13-15 Zoll Display, Alu-Gehäuse und um maximal 3 Kilo Gewicht.
Der Markt hat mich allerdings eines besseren belehrt. Bei Alu hört es anscheinend auf.
Will man ein Alu-Notebook, kann man anscheinend nur ein MacBook oder ein ebenfalls überteuertes Notebook für über 1500€ kaufen (z.B. von HP). Sollte ich das Verlangen nach einem Alu-Gehäuse also aufgeben? Ein MacBook kam nicht in Frage. Bauteile sind fest verlötet und die Ports werden auch immer weniger.
Lichtblick
Ich hatte mich schon vor einiger Zeit mit Tuxedo auseinander gesetzt. Tuxedo ist ein Tochterfirma des Leipziger „Notebook-Zusammenschraubers“ mySN. mySn vertreibt unter der Marke TUXEDO Computers Geräte mit vorinstallierten Linux, unter der Marke Schenker Business Notebooks mit Windows oder ohne Betriebssystem und unter dem Hauptlabel XMG hauptsächlich Gaming Notebooks und PC’s. Mit den Keywords „Alu“ und „Ultrabook“ stößt man bei Tuxedo ziemlich schnell auf das InfinityBook.
Das InfinityBook hat alles was ich will, also machte ich mich schlau, laß diverse Tests (2, 3, 4) und Forenbeiträge. Das Alu-Gehäuse kommt wohl aus China von Lenovo, es sollte wohl auch mal ein MEDION Notebook mit dem Gehäuse in Deutschland raus kommen (MEDION gehört Lenovo). Dazu ist es aber meines Wissen noch nicht gekommen. XMG vertreibt unter dem Label Schenker ein baugleiches Gerät, das S306. Der Unterschied? Bei Schenker gibt’s das Notebook billiger und ohne Tux-Taste (jedenfalls wenn man es über notebooksbilliger.de kauft). Tuxedo bietet Linux-Treiber für die komplette Hardware. Ich war sowas von angefixt!
Das neue Notebook
Zu meinem Geburtstag wollte ich mir mir selber ein Geschenk machen und mir endlich ein neues Notebook kaufen. Es sollte das S306 werden!
Ich dachte mir „Warum soll ich ~300€ mehr für eine Tux-Taste und einem vorinstallierten Linux Derivat, das ich eh durch Mint ersetzen werde, ausgeben?“ Wenn es Baugleich zum InfinityBook ist, sollten die Tuxedo-Treiber auch beim S306 funktionieren. Gesagt getan! Am Sonntag bestellt und am Montag Abend schon bei NB abgeholt.
Die Enttäuschung
Als ich das Gerät auspackte, war ich zuallererst vom ersehntem Alu-Gehäuse begeistert. Die Enttäuschung ließ aber leider nicht lange auf sich warten.
Das ganze Gerät klapperte beim tippen. Zuerst dachte ich das es vielleicht an mir liegt… aber es hat definitiv total geklappert. Ein 1000€ Notebook darf beim tippen nicht klappern! Ich wollte es nicht wahrhaben, ich installierte Mint und die Tuxedo Treiber. Kein W-Lan. Super. Das Touchpad war träger und irgendwie schlechter als das meines Vaios. Ich war hin- und hergerissen, zum einen dachte ich, wenn dieses schlecht verarbeitet ist, sind vielleicht alle schlecht verarbeitet. Auf der anderen Seite war ich meinem Traum von einem neuem Linux-Notebook so nah… Ich musste es einfach nochmal versuchen und es umtauschen. Ich habe es sofort wieder eingepackt und bin zu NB gefahren. Der Umtausch war zum Glück kein Problem und die nette Mitarbeiterin bestätigte mir, das Schenker Notebooks auf keinen Fall klappern sollten. Also sitze ich wenig später mit einem neuen S306 im Auto und bin ein wenig erleichtert.
Hoffnung
Als ich das neue Notebook auspackte, war ich ziemlich überrascht. Auf dem Bildschirm klebt eine Schutzfolie und das komplette Gerät war noch einmal mit Plastik umhüllt. Mein erstes Gerät war also definitiv NICHT originalverpackt gewesen. Ich schöpfte neue Hoffnung, das das klappern vielleicht daher rührte, dass das neue Gerät vielleicht perfekt ist.
Perfekt? Ganz und garnicht. Das Touchpad war leider in das Gehäuse gedrückt. Das Gerät war nicht zu gebrauchen. Ich war an Boden zerstört und habe mir dem Kapitel XMG, Tuxedo, Schenker abgeschlossen. Frustriert fuhr ich wieder zu NB und bekam zum Glück mein Geld zurück. Das 2. Gerät hat übrigens nicht geklappert.
Bereuen
So war also die aktuelle Situation, ich hatte immer noch kein neues Notebook und wurde von dem Linux-Gerät auf ganzer Linie enttäuscht. Was sollte ich tun? Ich habe mir eingestanden, das mein Vaio seine Besten Zeiten bereits gesehen hat und muss mich mit der Situation Arrangieren.
Die Versuchung nach einem Macs wird immer größer, schließlich läuft unten drunter zumindest ein UNIX und von der Verarbeitung eines Macs habe ich bislang nur gutes gehört. Der exorbitante Preis schreckt mich allerdings ab.
Zweifel
Auf der Arbeit schwärmte ein Kollege von Windows 10 und upgradete alle seine Rechner.
Da ich seit Monaten Visual Studio Code benutze, einen Texteditor von Microsoft und Windows jetzt einen Linux freundlichen Kurs fährt (2), denke ich mir „Was kann schon schiefgehen, ich kann ja mal einen Blick riskieren“ und installiere Windows 10 auf meinem Arbeitsrechner. Die Vorzüge zu Windows 7 gefielen mir. Mehrere Desktops und alles fühlte sich irgendwie fluffiger an, als unter Windows 7. Hatte ich Windows 8 und 10 vielleicht zu unrecht verschmäht? Sollte ich mich vielleicht doch mal auf dem Windows-Notebook Markt umschauen?
Katastrophe
Und dann passierte es: Bluescreen! Er sah ein bisschen anders aus als unter Windows 7, aber ich wusste sofort was Sache ist. Windows 10 begann nach einem Neustart mit einem Überprüfung (Defragmentierung) meiner Festplatte. Bei 54% passierte es schon wieder: Bluescreen. Ein Computer der seit Monaten einwandfrei mit Windows 7 arbeite bekam seit dem Upgrade auf Windows 10 einen Bluescreen nach dem anderen. Nach dem 2. war das das komplette Filesystem zerschossen, keine Wiederherstellung, keine Reparatur möglich. Einfach kaputt. Mit einer Live-Stick rettete ich noch einige Daten, die meisten waren aber für immer verloren. Nachdem ich einen ganzen Tag vergeblich versuchte das System wiederherstellen und danach einfach Windows 10 neu installierte, nur um danach festzustellen das ich hätte Windows 7 installieren und erneut upgraden musste, gab ich auf. Windows hat meine Restzweifel zerstreut. Ich installierte auch bei meinem Arbeitsrechner Linux als Hauptsystem.
Status Quo
Kein Notebook, die Äpfel lächeln weiter und ich will einfach nur mein altes Notebook mit neuem Gehäuse. Kack Technik!